Nach jedem Umzug erscheint einem die wichtigste Frage: Wie richte ich die neue Bude ein? Möglichst gemütlich und dabei praktisch – so sollte die Wohnungsgestaltung aussehen. Wir fühlen einigen bekannten Wohnungskonzepten auf den Zahn und stellen sie vor.
Feng Shui. Hat man schon mal gehört. Vielleicht auch etwas darüber gelesen. Mal einen Artikel durchgeblättert. Aber wie das geht? Keine Ahnung. Sah aber nett aus. Ob das was bringt? Puh, weiß nicht.
Jedes Land und seine Kultur brachte seit jeher seine eigenen Lebenskonzepte hervor. Die Art, wie mit dem Lebensraum umgegangen wird und als was der Bewohner ihn betrachten sollte. Eines haben sie alle gemeinsam: Das Ziel des Wohlfühlens. Harmonie ist das Stichwort, wenn es auch kitschig klingen mag.
3500 Jahre altes Wissen über Mensch und Natur
Feng Shui kommt aus dem Chinesischen und bedeutet „Wind und Wasser“. Benannt wurde die Traditionslehre nach dem Antlitz der Natur: Sich windende Flüsse, kleine Seen, wilde Wälder, flache und vollgrünende Wiesen. Das uralte Konzept betrachtet die Einflüsse von Mutter Erde auf den Menschen und dessen Verhalten. Es geht um die Gestaltung des Seins. Das Wissen, sein Umfeld ändern zu können und die Wahl zu haben. Ziel ist das Herstellen von Gleichgewicht. Denn Feng Shui sagt, dass alle Dinge inklusive der Luft, die wir atmen, mit Energie gefüllt ist. Diese kann positiv und negativ sein. Sie ist entweder Yin (+) oder Yang (-). Es gilt diese Gegenpole zu entladen und zu neutralisieren, damit in Ruhe gelebt und gewohnt werden kann.
Dieser Firlefanz klingt dir zu esoterisch? Ein praktisches Beispiel:
Dein Umzug nach Hamburg ist dir geglückt. Zwar wohnst du jetzt an einer Hauptverkehrsstraße, aber egal. Miete war günstig. Die Fenster sind extra schallisoliert. Wird schon nicht stören. Auf der Straße fahren immer Autos. Immer. Schließlich schläft eine Metropole nie. Dein neuer Job ist cool. Ein bisschen anstrengend natürlich. Unbekannte Kollegen, andere Umgebung – du musst erstmal warmwerden. Nach Feierabend fällt auf, wie laut es draußen vor deiner Haustür ist. Und wie dreckig. Lärm, Schmutz, Hektik. Irgendwann nervt dich die Straße richtig. Du bist schlecht drauf. Gestresst. Immer mehr, immer leichter. Schließlich hast du keinen Bock mehr. Bist erst frustriert, dann eine zeitlang wütend. Bis dir auffällt, dass du dein Umfeld ändern könntest. Du kannst es dir angenehmer machen.
Diese kleine Geschichte bestätigt, dass sich das Verhalten der Menschen mit ihrem Umfeld verändern kann. Menschen, die in Hamburg-Altona wohnen entwickeln andere Einstellungen als Leute, die direkt vor dem Deich an der Nordsee leben.
Du kannst es dir ganz leicht angenehmer machen
Wie? Mit dem Wissen der fünf Grundelemente. Es geht ziemlich einfach: Das Element des Wassers ist in der Himmelrichtung Norden zu finden. Ihm wird die Farbe Blau zugeordnet und es steht für Karriere. Das Element Holz ist im Osten angesiedelt, trägt die Farbe Grün und fördert Gesundheit und Familie. Feuer birgt der Süden, ist Rot und beherbergt Ruhm und Anerkennung. Das Element Metall findet sich im Westen, ist Weiß und symbolisiert die Themen Kinder und Kreativität. Schlussendlich das Element Erde: Zu finden im Nordosten und Südwesten, Gelb und für Ausbildung, Wissen sowie Beziehungen und Partnerschaft zuständig.
Einrichtungstipps nach den Elementen des Feng Shui
Wasser: Fördernd für die Harmonie des Wassers, sprich dem Punkt „Karriere“, sind Blau- und Violetttöne. Wellige, organische Formen sind vorteilhaft. Es werden weichanmutende Materialien wie Glas und fließende, leichte Stoffe verwendet. Dünner Baumwollbatist, Seide oder Organza zum Beispiel
Holz: Korkböden, Möbel aus Korb und geflochtene Accessoires lassen die Energie im Element „Holz“ fließen. Zimmerpflanzen und angenehmes Grün bringen zusätzliche Aktion. Wie der Baumstamm selbst sind schlanke, zum Himmel strebende Formen erwünscht.
Feuer: Findet sich in den Farben Rot, Orange, Ocker, Beige sowie in allen braunen Facetten wieder. Zur Förderung dieses Elementes werden Kerzen, Leuchten und warme Lichtquellen benutzt.
Metall: Weiß und Silber gestalten die Energie dieses Elementes. Probiere unterschiedliche Accessoires und Highlights wie Vasen, Skulpturen oder kleine Glaselemente. Die Oberflächen können geklöppelt, geschmirgelt, glatt oder hart gehämmert sein. Metall ist vielfältiger, als gedacht!
Erde: Dieses Element braucht natürliche Materialien in allen Formen und Strukturen. Leinen, dicke Schurwolle, dünne Baumwolle, Keramik, Ton und Stein. Dezent fließende Vorhänge aus einem Cotton-Linen-Mix sind beispielsweise perfekt. Auch Sisal und Kokosfasern eignen sich hervorragend, um „Erde“ in energetischen Schwung zu bringen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem neuen Teppich aus diesen Materialien?
Du bist neugierig geworden?
Der Feng Shui-Verband e.V. empfiehlt unter anderem folgende Bücher für ein umfassendes Feng Shui-Wissen:
Feng Shui auf 68 Quadratmetern: Harmonie auf kleinstem Raum von Olivia Moogk
Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltages von Karen Kingston und Sabina Schilasky